Das Leben der Schätze

Hoenschatz
Hiddenseer Goldschmuck
Politische Ereignisse
1809

Das Schwedische Reich
verliert Finnland

Das Schwedische Reich
verliert Finnland

1814

Norwegen wird unabhängig
vom Dänischen Königreich

1834

Goldschatzfund auf der
Farm Hoen (Norwegen)

1835

Hoenfund erstmalig publiziert
(lateinisch, norwegisch)

1836

Hoenschatz geht an Sammlung
der Universität Christiania (Oslo)

1848

Dänemark wird
konstitutionelle Monarchie

1852

Ausstellung der Sammlung im Neubau
der Universität Christiania (Oslo)

1871

Gründung des
Deutschen Reiches

1872

Bis 1874 werden 16 Goldschmuckstücke auf Hiddensee
gefunden
und an das Provinzialmuseum für
Neuvorpommern und Rügen in Stralsund verkauft

1878

Hoenschatz in Christiania (Oslo) ausgestellt
als Zeuge von skandinavischen Verbindungen
in den Nahen Osten und das Frankenreich

1880

Hiddenseeschmuck wird bei der „Ausstellung prähistorischer
und anthropologischer Funde Deutschlands“  in Berlin als
skandinavischer Goldschmuck des 10. Jahrhunderts ausgestellt

1882

Ab 1882 Herstellung von Modeschmuck und
detailgetreuen Repliken des Hiddenseeschmucks
durch Paul Telge, Berlin

1904

Ab 1904 Hoenschatz als Highlight des
neuen Wikingerzeitsaals im Historischen
Museum Christiania (Oslo) ausgestellt

1905

Auflösung Union
Schwedens und Norwegens

1914

Beginn Erster Weltkrieg

1914

Dauerhafte Ausstellung Hiddenseeschmuck im
Stralsunder Rathaus als isoliertes Highlight-Objekt
zwischen Gemälden, Porzellan und Faustkeilen

1918

Ende Erster Weltkrieg

 

1920

Ab 1920er Herstellung verkleinerter
Nachbildungen des Hiddenseeschmucks
durch Stralsunder Goldschmiede Stabenow u.a.

1933

Ernennung Adolf Hitlers
zum deutschen Reichskanzler

1936

Frühjahr: Erste umfassende Publikation
des Hiddenseefundes von Peter Paulsen.
Darin als „germanischer“ Schmuck
ideologisch angeeignet

1936

1.bis 16. August: Olympische
Sommerspiele in Berlin 

1936

August: Hiddenseeschmuck-Replik als Beispiel für die Kultur
des Gaus Pommern während der Olympischen Spiele
in der Berliner Ausstellung „Deutschland“ gezeigt

1936

Ab Herbst: Ausstellung der Hiddenseeschmuck-Replik
im Stralsunder Museum als Produkt der Wikingerzeit,
das von germanischer Vorherrschaft im Ostseeraum zeugte

1939

Beginn Zweiter Weltkrieg

1939

Anfang Oktober: Auslagerung Hoenschatz
in Banktresor in norwegischer Provinz

1940

09.04.1940 Besetzung Norwegens
durch deutsche Wehrmacht

1945

Auslagerung des originalen
Hiddenseeschmucks nach Stettin,
vor Kriegsende zurückgeführt
und vergraben

1945

Sieg der Alliierten gegen das
nationalsozialistische Deutschland.
Ende Zweiter Weltkrieg

1945

Gründung UNESCO

1947

Hiddenseeschmuck wird gehoben, von der
russischen Kommandantur konfisziert und
später der Stadt Stralsund zurückgegeben

1949

Gründung BRD und DDR

1953

Oktober: Ausstellung des originalen
Hiddenseeschmucks als Highlight des
Stralsunder Museums erstmalig seit 15 Jahren

1953

Teile des Hoenschatzes als Produkte gemeinsamer
europäischer Kultur in Paris/Brüssel ausgestellt in der Schau
“Norwegische Kunst von der Wikingerzeit bis ins 18. Jahrhundert“

1957

Gründung Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)

1959

Hoenschatz aus Sicherheitsgründen in verschließbarer
Schatzkammer des Historischen Museums in Oslo
ausgestellt – nun unter vielen Schätzen, nicht mehr
als Highlight der Wikingerzeit

1961

Bau der Berliner Mauer

1962

Bis 1975 jährliche Ausstellung des
originalen Hiddenseeschmucks auf
der DDR-Propagandaveranstaltung
„Ostseewoche“ in Stralsund

1964

Halsring aus Hoen in diplomatischer Ausstellung
„Norwegen und die Sowjetunion“ in Oslo gezeigt

1973

Geschenk einer Hiddenseeschmuck-Replik
an DDR-Staatschef Erich Honecker

1975

Stralsunder Ausstellung zum „30. Jahrestag der Befreiung“
thematisiert die angebliche „Rettung“ des Hiddenseeschatzes
durch die sowjetische Besatzung nach dem 2. Weltkrieg

1980

Teile des Hoenfundes als Zeugen wikingerzeitlichen
Kunstschaffens in London, New York und Minneapolis
in Ausstellung „The Vikings“ gezeigt

1986

Originaler Hiddenseeschmuck bei diplomatischer
Ausstellung in Stockholm – erstmalig im Ausland
gezeigt: „Kunstschätze aus dem Norden der DDR“

1987

Erstmalige Ausstellung des originalen
Hiddenseeschmucks als Highlight des
Kulturhistorischen Museums Stralsund
seit 1975

1989

Verunreinigung des originalen
Hiddenseeschmucks bei
Abformung für eine Replik

1989

Fall der Berliner Mauer

1990

Reinigung des Hiddenseeschmucks
in Mainzer Werkstatt

1990

Anfang 1990er Auftauchen einer Hiddenseeschmuck-Replik,
die dem DDR-Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke
gehört haben soll. Erwerb durch das Stralsunder Museum

1992

Bis 1993 Hoenschatz und Hiddenseeschmuck in der Schau
„Wikinger, Waräger, Normannen. Die Skandinavier und Europa“
in Paris, Berlin und Kopenhagen gezeigt. Ausstellung beider Schätze
als Zeugen früher skandinavischer Verbindungen ins übrige Europa

1993

Gründung Europäische Union

2006

Erste neuere monographische
Publikation des Hoenfundes

2010

Erste monographische Publikation
des Hiddenseeschmucks seit
Peter Paulsen 1936

2013

Bis 2015 originaler Hiddenseeschmuck in Kopenhagen,
London und Berlin in der Ausstellung „Die Wikinger“:
gezeigt als Statussymbol der überregional vernetzten
Machtelite im wikingerzeitlichen Dänemark

2015

Seit 2015 Originaler Hiddenseeschmuck dauerhaft im Stralsund Museum
ausgestellt: eingebettet in die prähistorische Abteilung, aber gleichzeitig
isolierte Präsentation, mit ästhetischem Fokus

2019

Hoenschatz in Ausstellung „Víkingr“ des
Kulturhistorischen Museums Oslo: präsentiert
mit Verweis auf die überregionale Herkunft der
Objekte, aber mit Fokus auf ihrem ästhetischen Wert

2023

Erwerb der Honecker-Replik
des Hiddenseeschmucks durch den
Förderverein Stralsund Museum e.V.

2024/25

Digitale Ausstellung der Schatzfunde von Hoen und Hiddensee
in „Schatzpolitik seit 1800“.
Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten einer (digitalen) Aneignung
von Kulturerbe – unabhängig von den besitzenden Museen